10.02.1931

Der Bauantrag wird genehmigt. Die neue Schule soll auf dem ehemaligen Gelände der Borcherschen Chemischen Fabrik entstehen. Über 100 Jahre war dieser Industriebetrieb auf dem Grundstück Glockengießerstraße/Ecke Königstraße angesiedelt. Ein Brand sowie die Enge des Gebäudes, die einen weiteren wirtschaftlich notwendigen Auf- und Ausbau des Gebäudes verhinderten, veranlassten den Unternehmer, sein Werk am Stadtrand (Oker) neu zu errichten. So ergab sich ein Freiraum innerhalb der Stadt, der von seiner Mittellage her besonders geeignet schien, einer neuen Volksschule Platz zu bieten. Planung und Gestaltung liegen in den Händen von Stadtbaurat Schneider. Er schreibt dazu:
"Diese Schule soll ihre Gestalt erhalten aus Überlieferung, Heimatverbundenheit und neuer Kraft. Neben der sachlich gegebenen Konzeption sollen auch schöpferische Elemente ihren Ausdruck finden. Der neue Bau muss sich einfügen in die alte Stadt. Ein Raum in dem aufragenden Turm wird durch seine weiten Fenster den Blick auf die Heimat freigeben. Die Fenster der Klassenräume öffnen sich der Sonne."

   
1933 bis 1945

 

April/1933

Mit der Machtübernahme des NS-Regimes werden jüdische Schüler*innen und Lehrer*innen systematisch aus dem öffentlichen Schulleben verdrängt. Vorangetrieben wird dieser Prozess mit dem "Gesetz gegen Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25.04.1933". Demnach "durften nur noch 5% der Schülerschaft einer Schule nichtarischer Herkunft sein."* Das "Gesetz zur Wiederherstellung des Beruftsbeamtentums vom 07.04.1933" ermöglicht es, "unliebsame Beamte ... aus dem Dienst zu entfernen. Auch Juden konnten dadurch problemlos entlassen werden."*

* www.jmberlin.de/schulbesuchsverbot-1938
03.05.1933

12 von 20 Klassen der Knabenvolksschule aus der Bäckerstraße ziehen in das neue Schulgebäude ein (Klassenstärke 41 bis 47 Schüler).
Ein bedeutender Abschnitt in Goslars Schulgeschichte: Das erste moderne Schulgebäude wird seiner Bestimmung übergeben.

Okt. 1934 Nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts ziehen die restlichen Klassen der Knaben - Volksschule sowie12 Klassen der Mädchenvolksschule in die Goetheschule ein.
Aug. 1938 Die Volksschulen der Stadt Goslar werden zu Gemeinschaftsschulen erklärt, das bedeutet die Auflösung der katholischen Schule und der einklassigen Volksschule Grauhof. Über 100 katholische Schülerinnen und Schüler werden in der Goetheschule aufgenommen.

 

15.11.1938

Nach den Novemberpogromen erlässt das Reichsministerium für Wissenschaft und Erziehung eine Weisung zum endgültigen Ausschluss jüdischer Schüler*innen aus deutschen Schulen.

Die Goslarsche Zeitung schreibt hierzu unter der Überschrift " Schulen und Hochschulen endlich judenfrei", "Vorbehaltlich weiterer gesetzlicher Regelungen hat daher der Reichserziehungsminister Rust folgende Anordnung erlassen: Juden ist der Besuch deutscher Schulen nicht gestattet. Sie dürfen nur noch jüdische Schulen besuchen."*

* GZ vom 15.11.1938

 

26.08.1939

Die Goetheschule muss geräumt werden, sie wird mit 950 Mann einer Sanitätsabteilung belegt, die alle Räume in Anspruch nehmen. Sämtliche Schüler werden wieder in dem Gebäude Bäckerstraße 32/34 untergebracht. Weil auch die Schillerschule mit Militär belegt wird, drängen sich jetzt hier 41 Klassen in den 11 Räumen des alten Gebäudes. Der Unterricht erfolgt schichtweise - wöchentlich wechselnd. Außerdem wird die Stundenzahl drastisch gekürzt: Hauptsache Deutsch, Rechnen, Zeitgeschehen. Viele Lehrer sind oder werden eingezogen. Ersatzkräfte, Pensionäre müssen einspringen.
01.09.1939 Kriegsausbruch - im ganzen Land kein Unterricht vom 1. bis 10. September.
06.11.1939 Die Goetheschule wird von der Wehrmacht geräumt. Schüler und Lehrer können wieder in ihre Schule zurückkehren. Da die Schillerschule belegt bleibt, müssen 10 zusätzliche Klassen aufgenommen werden.
07.01.1940 Die restlichen 9 Klassen der Schillerschule und 4 Klassen der Sonderschule werden in die Goetheschule verlegt. Grund: Es müssen Kohlen gespart werden.
Feb. 1940 Wegen der Kälte (bis -20°): Kohleferien!
Winter 44/45 Die Goetheschule wird Lazarett. Die Klassen werden auf andere Schulgebäude verstreut. Unterrichtsausfall ist die Regel, da auch andere Schulen Lazarett und Flüchtlingslager werden.
08.05.1945 Kriegsende - die Schulen werden geschlossen.

10.09.1945

Wiedereröffnung der Schulen. Das Gebäude der Goetheschule ist noch belegt, die Schüler werden in anderen Schulen untergebracht.
Rektor Pfannenschmidt: "Nach all den durch Kriegsgeschehen bedingten Unterrichtspausen war der Lerneifer, besonders der Kleineren, groß. Die Verwilderung der Knaben war und ist allerdings heute noch ein ungelöstes Problem."

Dez. 1945 Im Haus der Goetheschule wird das Reservelazarett zwar geräumt, aber gleich anschließend von den Gesundheitsbehörden als Seuchenlazarett übernommen und dann als Entlassungslager benutzt.
   
1946 bis 1991
Ostern 1946

Schüler und Lehrer halten wieder Einzug in ihre Goetheschule.
Die Trennung in Goetheschule (Jungen) und Goetheschule (Mädchen) wird aufgehoben. Die Schule umfasst nunmehr 42 Klassen und 1926 Kinder. 23 Lehrkräfte erfüllen 67% des Unterrichtssolls.
Der Ernährungszustand der Kinder ist katastrophal. Die ständige Krankheitsziffer steigt. Schulspeisung wird eingerichtet.

1948

Währungsreform - das Schulleben stabilisiert sich.
Es geht nicht mehr nur darum, dass unterrichtet wird, sondern neuen pädagogischen, didaktischen und methodischen Überlegungen wird Raum gegeben.

Ostern 1949

Da die Schülerzahlen stark anwachsen, wird die Schule wird in zwei Organisationseinheiten aufgeteilt, die Goetheschule für Mädchen und die Goetheschule für Jungen.

1950 In Übereinstimmung beider Schulzweige werden versuchsweise die ersten Koedukationsklassen eingerichtet.
1952 In der Goetheschule wird die Ganzwort - Ganzsatz - Methode erprobt.
1958 Der erste Schulkindergarten der Stadt Goslar wird in der Goetheschule eröffnet.
1962 Die Jungen- und Mädchenschule werden wieder zusammengelegt.
1966/67 Durch Kurzschuljahre wird der Beginn des Schuljahres auf den 1. August eines jeden Jahres verlegt.
1967 Aus der Volksschule wird die Grund- und Hauptschule Goetheschule.
1968 Chronisches Lehrerfehl: Das bedeutet zu volle Klassen, Unterrichtsausfall.

1969

Reaktivierung ehemaliger Lehrerinnen, die aus familiären Gründen aus dem Schuldienst gegangen sind. Ausbildungsgänge für Ersatzlehrkräfte mit ansatzweisem Lehrerstudium oder Studium in einer verwandten Fachrichtung laufen auch an der Grundschule Goetheschule.
1972

Schulraumnot in Goslar. An der offenen Seite des Schulhofes wird ein Neubau mit 11 Klassenräumen errichtet, die später zu Funktionsräumen umgestaltet werden können. Nach Fertigstellung ziehen Klassen anderer Schulen ein.
Der starke Zuzug türkischer Gastarbeiter macht die Einrichtung einer türkischen Vorbereitungsklasse notwendig. Ein türkischer Lehrer wird eingestellt.

1975 Die ersten naturwissenschaftlichen Räume werden eingerichtet.
1976/77 Mit Beginn der Orientierungsstufe muss die Grundschule in das gerade leer gewordene Gebäude der Realschule Kornstraße umziehen.
02.06.1983 

Jubiläumsfeier: 50 Jahre Goetheschule.

1986 Die Grundschule zieht in das heutige Schulgebäude in die Kornstraße 91 um
01.08.1989 Teilnahme an dem Schulversuch "Ganztagsbetreuung"
1989 Sanierung der Turnhalle
   
1991 bis heute
 01.08.1991 Die Schule wird aufgeteilt in Grundschule Goetheschule und Hauptschule Goetheschule
 1992 Unsere Schule wird von Grund auf saniert. Rund eine Million DM haben die Stadt Goslar und das Land Niedersachsen für die angelaufene Renovierung des Altbaus bereitgestellt. Bereits vorher wurden für 500 000 DM die Turnhalle saniert und für 2 800 000 DM ein Neubau errichtet.
01.07.1994

Der Umbau der Grundschule ist abgeschlossen. Für Schulamtsdirektor Joachim Stübig ist es ein Beweis, dass man aus alten Gebäuden etwas machen kann, ohne Vorhandenes zu verbiegen: „Die Schule kann sich sehen lassen.“
Umrahmt wird die Feierstunde von Schülerinnen und Schülern der 2. und 3. Klasse, die für ihre Darbietungen viel Beifall erhalten.
Mit einem bunten Programm gestalten Kinder und Lehrer der Schule ein fröhliches Schulfest, das mit dem Aufstieg bunter Luftballons endet.

1994

Ende des Schulversuches „Ganztagsbetreuung“ mit Ablauf des Schuljahres 1993/94.
Mit dem Schuljahr 1994/95 wird die Goetheschule zur „Vollen Halbtagsschule“ umgewandelt. Erstmals wird diese Schulform somit auch in Goslar angeboten.
Für die Schüler bedeutet dies künftig eine Rundumbetreuung von 8.00 bis 13.00 Uhr. Die Kinder sind dabei ständig unter pädagogischer Betreuung. Neben dem Unterricht gibt es Spielpausen, Angebote an Arbeitsgemeinschaften und Anderes.
Die Umwandlung wurde von dem SPD-Landtagsabegeordneten Sigmar Gabriel unterstützt, der sich für eine Genehmigung beim Kultusminister eingesetzt hat.

2007 Büsche statt Beton, Astern statt Asphalt: Die Grundschule will keine „Null-Acht-Fuffzehn“-Lösung für ihren Problem-Schulhof haben, sondern orientiert sich an den Ideen der Holunderschule. Mit bis zu      50 000 Euro rechnet Schulleiter Lutz Baumann, der viel über Eigenleistung der Lehrer und Eltern, aber auch eine Menge per Sponsoren hereinholen will und muss.
02.06.2007 Bei einem Schulfest wird die Holunderschule vorgestellt. Zwischen 11 und 14 Uhr warten ein Basar, Musik, Spiele, jede Menge Überraschungen sowie Essen und Trinken auf die Besucher. So backen etwa die türkischen Mütter am Lehmofen Spezialitäten aus ihrer Heimat.Etwa 3000 Euro werden an diesem Samstag für die Holunderschule eingenommen.
Sep. 2007 Mit dem Projekt „Das letzte Kindergartenjahr als Brückenjahr zur Grundschule“ stärkt das Land Niedersachsen die Bildungs- und Erziehungsarbeit von Kindertageseinrichtungen gemeinsam mit Grundschulen. Die Grundschule Goetheschule, die Kindertagesstätten Kunterbunt, Zum Frankenberge und Zum Markte haben sich zusammengeschlossen, um das Jahr vor der Einschulung genauer zu beobachten und auszuwerten. Unser Ziel ist es, den Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule im Sinne der Kinder und aller anderen Beteiligten, besser zu gestalten.
Aug. 2008 Rektor Bernd Jäckel wechselt von der Grundschule Harlingerode an die Grundschule Goetheschule Goslar und wird neuer Schulleiter der Goetheschule. Lutz Baumann (zwischenzeitlich kommissarischer Schulleiter) übernimmt wieder die Aufgabe des Konrektors.
2008/09 Im Herbst 2008 sowie im Frühsommer 2009 werden an Aktionstagen Pflanz- und Baumaßnahmen unter reger Beteiligung der Eltern und Lehrkräfte auf dem Schulgelände durchgeführt. Der Holunderschulhof wird fertig gestellt. Mit einem Sommerfest vor den großen Ferien bedankt sich die Schule bei allen Sponsoren und Helfern für die großartige materielle und personelle Unterstützung.
2009 In den Herbstferien 2009 erhält die GS Goetheschule eine neue Heizungsanlage, die über einen Computer gesteuert wird. Auch das Warmwasser wird jetzt über die Anlage geregelt. Zum gleichen Zeitpunkt wird im Schulgebäude eine neue Schließanlage eingebaut. Klassenräume und andere Räume können wir jetzt wieder abschließen.
2010 Im Februar 2010 haben wir für unsere Außentüren auch eine neue Schließanlage bekommen. Statt Schlüssel benutzen wir nun Transponder.
2014 Ab dem Schuljahr 14/15 ist die Grundschule Goetheschule wieder dreizügig.
2015

Schulleiter Bernd Jäckel verabschiedet sich zum 31.01.2015 in den Ruhestand.

Ab 01.02.2015 übernehmen Frau Ute Kesten als Schulleiterin und Frau Christine Ellenberg als Stellvertreterin die Schulleitung.

2016-2018

Das Dachgeschoss des Neubaus wird modern ausgebaut und renoviert und kann anschließend vollumfänglich genutzt werden. Voraussetzung für die Nutzung ist ein zweiter Fluchtweg, der in Form einer Außentreppe angebracht wird.

Das erste und zweite Obergeschoss der Kniggenstraße ist ab dem 01.08.2018 zusätzlich als Arbeitsbereich für die Sozialpädagogin, die Beratungslehrerin, die SIS-Damen, den Hausmeister sowie für die Lehrkräfte nutzbar.

2020

Frau Christine Ellenberg geht in den Ruhestand. Die Konrektorenstelle bleibt unbesetzt.

2022

Auf dem Hinterhof wird einen neues Großspielgerät errichtet.

2022

Mit Beginn des ersten Schulhalbjahres 2022/23 werden in allen Klassenräumen die alten Kreidetafel durch interaktive Tafeln ersetzt. Die neuen Activboards treiben auch an unserer Schule die Digitalisierung voran.

2023

Auf Initiative des Elternvereins der GS Goetheschule werden, unter finanzieller Mithilfe der Stadt Goslar, die Pausenhöfe umgestaltet und neue Spielgeräte aufgestellt. Die Schüler*innen können nun ein Trampolin, eine Slackline, neue Hüpfsteine und Reckstangen nutzen. Ebenso wurde ein großes Sonnensegel gespannt.

Stand: 11.02.2023

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.